Da Sie diesen Artikel lesen, ist Ihre Muttersprache wahrscheinlich Deutsch. Wenn Sie Englisch lernen, ist es nötig zu fassen, dass es im Englischen einen anderen Satz von Vokalen gibt, und dass die Sprache andere orthographische Regeln benutzt. Studenten versuchen manchmal, Englisch auszusprechen, als ob es einfach auf Deutsch geschrieben wäre, was oft aber zu einem Fehler führt.
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au wird im Englischen als /ɔː/ (wie „oh“ in „froh“), nicht als /au/ ausgesprochen. Z.B. „auto-“ wird /ɔːtə/ (oh-tə) ausgesprochen, wie in „autobiography“ /ˌɔtəbaɪˈɒgrəfi/ (oh-tə-baj-og-rə-fie) oder „autopsy“ /ˈɔːtɒpsi/ (oh-tops-ie).
ps wird nur als /s/ ausgesprochen, z.B. in „psychology“ /saɪˈkɒlədʒi/ (saj-kol-ə-dschie) oder „pseudonym“ /ˈsjuːdənɪm/ (sjuh-də-nim) (UK), /ˈsuːdənɪm/ (ssuh-də-nim) (US).
eu wird nie wie im Deutschen ausgesprochen, sondern als /jʊ/ (ju) oder /ʊ/ (u), und manchmal auch lang. Beispiele: Euclid /jʊˈklɪd/ (ju-klid), „pneumatic“ /njuːˈmætɪk/ (njuh-mæ-tik), „neuron“ /ˈnjʊərɒn/ (njuh-ə-ron).
pn am Anfang eines Wortes wird als /n/ ausgesprochen, z.B. „pneumatic“ (siehe oben), „pneumonia“ /njuːˈməʊniə/ (nju-mou-nie-ə) (UK), /nuːˈməʊniə/ (nu-mou-nie-ə) (US).
x am Anfang eines Wortes wird als /z/ (als „s“ in „sie“) ausgesprochen, z.B. „xenophobia“ /ˌzɛnəˈfoʊbiə/ (sen-ə-fou-bie-ə), „Xena“ /ˈziːnə/ (sie-nə).
w wird immer (am Anfang einer Silbe) wie in „wow“ ausgesprochen, d.h. ein bisschen wie ein kurzes „u“ („wow“ ist quasi „uau“). Die Deutschen sprechen es hartnäckig wie das deutsche „w“ aus, was aber zu einem Missverständnis führen kann – z.B. „vest“ (ausgesprochen wie „West“ im Deutschen) ist eine Weste und „west“ (quasi wie „uest“) ist der Westen.
v ist auch problematisch; auch Leute, die wissen, dass das englische „w“ irgendwie anders klingt, unterscheiden manchmal nicht zwischen „w“ und „v“. „V“ wird immer wie das deutsche „w“ ausgesprochen (z.B. „very“ wird wie „weri“ ausgesprochen).
ch wird wie /k/, /tʃ/ (tsch) oder /ʃ/ (sch) ausgesprochen. Leider gibt es keine bestimmte Regel, die besagt, welche Aussprache in gegebener Situation benutzt werden soll. Deswegen muss man sich die Aussprache in Einzelfällen merken.
e wird nicht immer wie in „get“ ausgesprochen – „e“ in einer nicht betonten Silbe wird meistens als /ɪ/ ausgesprochen (wie in „Tipp“), besonders in Wörtern, die mit „de-“ beginnen, wie „detective“ /dɪˈtɛktɪv/ (di-tek-tiw), „delay“ /dɪˈleɪ/ (di-lej), „delete“ /dɪˈliːt/ (di-liet). Wenn das „de-“ betont ist, wird es meistens als /dɛ/ (wie in „Deck“) ausgesprochen, z.B. „decorate“ /ˈdɛkəˌreɪt/ (deck-ə-rejt).
th im Englischen wird entweder als /θ/ oder /ð/ ausgesprochen. Die erste Aussprache klingt ähnlich wie „t“ und die zweite wie „d“, aber die Zunge berührt debei die Rückseite der Zähne, nicht den Gaumen. Sie werden nicht als „s“ oder „ds“ ausgesprochen! Der Unterschied kann lebenswichtig sein – es gab eine witzige Werbung für eine Sprachschule, in der ein Praktikant in der Küstenwache einen Notruf empfängt: „Mayday, mayday … Can you hear us … We are sinking!“. Er antwortet, mit einem sehr starken deutschen Akzent: „Hallo … What are you sinking about?“
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