Im Deutschen steht vor „aber“ und „so“ zwischen zwei Hauptsätzen immer ein Komma. Vor „und“ und „or“ wird aber in der neuen Rechtschreibung kein Komma vorgesehen (man darf immer noch ein Komma setzen, es ist aber nicht mehr üblich).
Im Englischen gibt es keinen Unterschied zwischen den verschiedenen koordinierenden Konjunktionen („coordinating conjunctions“, auf Deutsch auch nebenordnende Konjunktionen genannt). Ob „and“, „or“ oder „but“, man sollte fast immer ein Komma setzen:
Ich habe „fast immer“ geschrieben, denn es ist normalerweise akzeptabel, zwischen zwei kurzen Hauptsätzen kein Komma zu setzen:
Nun könnte man denken: „Ach ja, das heißt, dass ich keinen Fehler machen kann, wenn ich vor ‚und‘ immer ein Komma schreibe.“ Nicht so schnell! Wenn „und“, „but“ und andere Konjunktionen nur zwei Satzbestandteile (also nicht zwei Sätze) verbinden, wird kein Komma gesetzt:
Das Problem ist, dass Verben auch Satzbestandteile sind. Wenn eine Konjunktion zwei Verben verbindet, sollte kein Komma gesetzt werden:
Das Komma ist nicht unbedingt falsch, funktioniert aber wie ein Gedankenstrich: „Er kocht – und isst.“ Wenn man keine Pause zwischen den Verben macht, sollte man auch kein Komma setzen, wie lange der ganze Satz auch sein mag: