Kann „he“ im Englischen auch eine Frau bezeichnen?

von Jakub Marian

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Die traditionelle Weise, wie man im Englischen eine Person bezeichnet, deren Geschlecht unbestimmt ist, verwendet die Pronomina „he“, „him“, „his“, oder „himself“ (wie im Deutschen). Zum Beispiel ein Doktor (doctor) oder ein Wissenschaftler (researcher) wäre Traditionell als he bezeichnet, obwohl es sich ebenso gut um eine Doktorin oder eine Wissenschaftlerin handeln könnte. Ein paar Beispiele:

  • Take care of your child. His life depends on you.
  • You should see a doctor. He will know what to do.
  • Every researcher has asked himself at some point of his career whether his contribution to science was good enough.

Diese Schreib- und Sprechweise wird heutzutage jedoch als sexistisch angesehen. Deswegen haben sich andere, gender-neutrale Bezeichnungen entwickelt. Man kann z. B. „he or she“ statt „he“ sagen:

  • Take care of your child. His or her life depends on you.
  • You should see a doctor. He or she will know what to do.
  • Every researcher has asked himself or herself at some point of his or her career whether his or her contribution to science was good enough.

Wenn diese Bezeichnung zu oft verwendet wird, wirkt das Gespräch aber sehr ermüdend. Eine andere Möglichkeit bietet sich an: den ganzen Satz im Plural umzuformulieren. Das aber leider nicht immer möglich ist:

  • Take care of your children. Their lives depend on you.
  • You should see doctors. They will know what to do.
  • All researchers have asked themselves at some point of their career whether their contribution to science was good enough.

Schließlich hat sich eine neue grammatische Konstruktion entwickelt, die das Problem löst. Das Subjekt kann zwar im Singular bleiben, das nachfolgende Pronomen steht aber im Plural:

  • Take care of your child. Their life depends on you.
  • You should see a doctor. They will know what to do.
  • Every researcher has asked themselves at some point of their career whether their contribution to science was good enough.

Obwohl dies einem deutschen Auge ungrammatisch vorkommen kann, hat diese Schreib- und Sprechweise langsam das geschlechtsneutrale „he“ fast ganz ersetzt. Eine kleine Bemerkung noch: es gibt Autoren, die im Namen der Geschlechtsneutralität immer nur weibliche Pronomina benutzen, obwohl sie auch einen Mann bezeichnen können, z. B.:

  • Every researcher has asked herself at some point of her career whether her contribution to science was good enough.

Bitte, tun Sie das nicht. Diese Praxis führt zu sehr unübersichtlichen Sätzen und ist genauso wenig geschlechtergerecht wie das traditionelle „he“.

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